• Angriff des Killerballfangnetzes

    Ballauffangnetz über einem Feldweg

    Bedrohlich lehnt das Netz über dem Weg.

    Was Xaver nicht gelungen ist, der Sturm mit dem unaussprechlichen Namen Qumaira, der vorgestern (auch) übers Weserbergland hinwegzog, hat es geschafft: die Ballauffangkonstruktion auf dem Sportplatz niederzustrecken.

    Diese Konstruktion war, wie ich neulich bereits schrieb, dazu gedacht, die Bälle vom Sportplatz aufzufangen, damit sie nicht in der Weser oder am Kopf irgendeiner armen Kuh landen. Doch nun heißt es: Ruhe in Frieden, Ballauffangnetz. Es sei denn, du wirst generalüberholt.

    Immerhin: Dies wahre Wunderwerk der Metallbaukunst hat gut zwei Jahre gehalten. Doch bereits, als es aufgestellt wurde, hatte ich meine Zweifel, ob es Hochwasser, dem Aufprallen von hart geschossenen Bällen und Stürmen auf Dauer trotzen würde. Schließlich erhoben sich die dünnen Stelzen an der höchsten Stelle bestimmt 3,50 Meter in den Himmel. Und das, ohne seitlich abgestützt zu werden. Okay, okay, im Boden war die Konstruktion fest verankert. Und zwar in runden Bodenhülsen, in die zusätzlich Holzkeile gesteckt wurden, damit die viereckigen Stelzen auch ja nicht rausrutschen konnten. Das haben sie auch nicht getan. Sie sind einfach abgeknickt.

    Abgeknickte Metallstrebe in einer Bodenhülse

    Viereckige Streben in runden Bodenhülsen …

    Nun lehnt sich das Ballauffangnetz weit über den Feldweg, und zwar so tief, dass Fahrzeuge den Weg nicht mehr passieren können. Kleine Menschen und Tiere passen zwar noch unter dem Netz durch, doch besonders vertrauenerweckend wirkt das Ganze nicht. Ich jedenfalls habe einen großen Bogen um Streben und Netz gemacht. Man kann ja nie wissen.

    Denn womöglich entwickelt die Konstruktion plötzlich ein Eigenleben. Womöglich beginnt sie, mit ihrem großen, roten Netz kleine und auch größere Tiere zu fangen. Womöglich findet sie – wie das in Horrorfilmen ständig geschieht – Gefallen daran, sich diese heimlich, still und leise einzuverleiben. Der Angriff des Killerballfangnetzes oder so … Ähem. Entschuldigung, meine Fantasie ist anscheinend mit mir durchgegangen.

    Doch eins ist ja wohl wirklich mal klar: Wir Dorfbewohner können wahrscheinlich von Glück reden, dass das Netz nicht – wie neulich bei Xaver – mit dem Fußballtor verbunden war. Sonst wäre vielleicht wahr geworden, was ich zum damaligen Zeitpunkt bereits prophezeit habe: Das Tor wäre, gehalten vom Auffangnetz, wie ein Lenkdrachen in die Luft gestiegen, hätte sich dann womöglich losgerissen, ein paar Runden über dem Ort gedreht und wäre schließlich vielleicht auf dem nächstbesten Kuh- oder Schweinestall niedergegangen und hätte ein Massaker unter den armen Tieren angerichtet. Nicht auszudenken!

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