Aber jetzt ist es überstanden. Und ich habe eine neue Küche. Zum ersten Mal in meinem Leben. Zwar hatte ich auch schon vorher Küchen. Aber immer entweder zusammengestoppelte oder aber die Küche war schon da, wenn ich irgendwo einzog. Diesmal jedoch sind Fußboden, Küchenschränke und Arbeitsplatten neu. Nur die Elektrogeräte sind die gleichen geblieben. Man muss es ja nicht gleich völlig übertreiben.
Jedenfalls war das ziemlich viel Arbeit, denn wir haben (fast) alles selbst gemacht. Angefangen beim Ausräumen, übers Herausreißen des alten Bodenbelags und das Streichen der Wände bis hin zum Zusammenbauen der Schränke, dem Aussägen der Arbeitsplatte und dem Aufbau des Ganzen. Und dabei gab es natürlich das ein oder andere Problem. Aber hey: Wir haben es gemeistert. Vielleicht nicht so perfekt wie routinierte Küchenaufbauer, doch das macht nichts. Schließlich ist DIY (Do it yourself) gerade wieder absolut in. Das einzig Dumme: Wir haben genau die Küche gewählt, die ein großes schwedisches Einrichtungshaus im Juni aus seinem Programm nimmt. Ohne es uns zuvor gesagt zu haben übrigens. Fiese Bande, das.
Außerdem habe ich tatsächlich noch zwei (in Zahlen: 2!) weitere Dinge in diesem Monat zum allerersten Mal in meinem Leben gemacht. Das Eine: Ich hatte am Zukunftstag Besuch von zwei jungen Herren, die mal reinschnuppern wollten in den Arbeitsalltag einer Autorin, Texterin und Redakteurin. Und was soll ich sagen? Sie haben was gelernt. Nämlich, dass man Texte nicht einfach irgendwo abschreiben und als die eigenen ausgeben darf. Dann haben sie noch ein Bild gemacht, es bearbeitet und im Netz veröffentlicht und einen Text geschrieben. Hat ihnen Spaß gemacht (haben sie gesagt). Und mir auch. Nächstes Jahr wieder?
Des Weiteren war ich zum ersten Mal bei einem Poetry-Slam. Als Zuschauer natürlich. Denn es handelte sich um einen Schüler-Poetry-Slam, an dem ich nicht hätte teilnehmen dürfen, selbst wenn ich gewollt hätte (vermutlich wäre ich auch für einen „normalen“ Poetry-Slam schon zu alt, aber vielleicht wäre ein Poetry-Slam 40+ ja eine Marktlücke – so wie die Ü30-Partys?).
Jedenfalls war das große Klasse. Denn die Schülerinnen und Schüler haben das auch zum ersten Mal gemacht. Sie haben unter Anleitung innerhalb von drei Tagen ihren Text geschrieben, ihren Vortrag geübt und das Ganze dann auch noch vor rd. 300 Zuschauern vorgetragen. Angefangen bei einem Text, der vom „Haustier Mann“ handelte, über einen Vortrag zum Wesen des deutschen Biers bis hin zum Auftritt von zwei Schülerinnen, die u. a. über die „Marmeladenglasmomente des Daseins“ und eine „Zukunft in der Zukunft“ sinnierten, hatten alle Darbietungen sowohl ihre Grübel- als auch ihre Lach-Momente. Eine willkommene Abwechslung im Küchen-Renovierungs-Einerlei.
Jedenfalls habe ich mein Soll an Erste-Mal-Aktivitäten im März übererfüllt. Mal schauen, was der April bringt. Jedenfalls bestimmt keine Küchenrenovierung. Davon habe ich für die nächsten 20 Jahre genug. Mindestens.
Gratulation zur neuen Küche! Ich baue ja supergerne Möbel zusammen, aber eine Küche würde ich mir nicht unbedingt zutrauen. Poetry-Slams 40+ sind eine richtig gute Idee (vielleicht sogar 70+ fürs Altersheim)! Solltest du unbedingt weiterverfolgen. Ich würde gerne teilnehmen.
Dankeschön! Lass uns das mit den Poetry-Slams doch zusammen weiter verfolgen. Ich hätte da nämlich auch große Lust zu!
Liebe Simone, in Heidelberg finden regelmäßig Poetry-Slams statt – ganz ohne Altersbeschränkung. Ich habe dort schon Ü30er, Ü40er und auch Ü50er gesehen. Also falls du mal an einem Poetry-Slam teilnehmen möchtest – du bist herzlich willkommen bei mir. Und selbstverständlich komme ich dann als Groupie mit 🙂 Liebe Grüße, Anette
Ha, geht doch! Ja, da hätte ich richtig große Lust zu. Wobei: Ein wenig Schiss hätt ich wohl auch …