Ich mag meinen Beruf. Sehr sogar. Als meine liebe Kollegin Annette Lindstädt in ihrer Blogparade nach #Lieblingsjobs gefragt hat, habe ich mir gedacht: Da machste mit, das ist doch ganz einfach. Doch falsch, völlig falsch. So einfach, wie ich dachte, ist die Antwort auf die Frage nämlich nicht. Ich jedenfalls habe eine ganze Weile darüber gegrübelt.
Ich habe übrigens nicht nur über die Antwort lange nachdenken müssen, sondern auch darüber, was genau ich schreibe. Denn ich will diesen Blogbeitrag nicht zu einem Werbetext für meine Angebote werden lassen. Das wäre nämlich nur allzu leicht. Aber langweilig. Schließlich kann jede und jeder jederzeit auf meiner Website nachlesen, was ich mache und bereits gemacht habe.
Klar könnte ich auch sagen: Ich übernehme am liebsten Aufgaben aus ganz bestimmten Arbeitsbereichen. Also her mit den Aufträgen! Doch das stimmt nicht. Ich mag genau den Mix aus den Tätigkeiten, die ich anbiete. Und zwar aus gutem Grund: Die Aufträge werden so nie zur Routine. Ich muss – oder besser: darf – immer wieder den Blickwinkel wechseln. Ich kann also zwischendurch Aufgaben (z. B. als Lektorin) von außen betrachten, in denen ich zu anderen Zeiten (z. B. als Autorin oder Texterin) knietief drinstecke. Das hilft mir zu erkennen, wie ich manches besser oder vielleicht auch einmal anders machen kann.
Daneben bereiten solche Aufträge mir die größte Freude, die Herausforderungen bergen. Aufträge, bei denen ich ruhig mal länger nachdenken darf, wie ich sie am besten ausführe. Aufträge, bei denen ich selbst noch etwas lernen kann. Aufträge, die eine große innere Befriedigung hervorrufen, weil ich sie gemeistert habe.
Aus diesem Grund bearbeite ich z. B. gern komplexe oder auch komplizierte Themen. Oder versuche, etwas Neues in etwas Altbekanntem zu entdecken. Das alles kommt dann nicht nur mir, sondern auch den Kunden zugute.
Natürlich spielen auch wertschätzende Kunden und eine angemessene Bezahlung eine große Rolle, um einen Auftrag zum Lieblingsjob zu machen. Das ist selbstverständlich.
Doch insgesamt gesehen ist mein Job als Ganzes mein Lieblingsjob. Kein Wunder, dass ich nächstes Jahr bereits mein 20-jähriges Jubiläum als Selbstständige feiern darf. Und es dürfen gern 20 weitere Jahre hinzukommen.
[…] Simone Harland: Von Abwechlsung und Herausforderungen […]