Floskeln, Modewörter, hohle Phrasen, Marketingsprech – das alles verbirgt sich hinter dem Begriff Buzzword (der ganz klar auch ein Buzzword ist). Manche Buzzwords tauchen auf, umschwirren und umsurren uns einige Zeit und verschwinden dann genauso schnell, wie sie aufgetaucht sind. Andere sind gekommen, um zu bleiben. Leider. Denn viele dieser Wörter und Redewendungen haben eins gemeinsam: Sie blähen Aussagen auf und bleiben allgemein, wo es auch konkret ginge.
Viele, die Buzzwords verwenden, wollen damit zeigen, dass sie auf dem neuesten Stand/cool/besonders schlau sind. Oder sie wollen sich und das eigene Geschäft von der Masse abgrenzen. Leider aber sind viele dieser Begriffe Worthülsen, mit denen niemand so recht etwas anfangen kann. Und da es sich oft um Modewörter handelt, ist das mit dem Abgrenzen von der Masse ebenfalls Wunschdenken.
Heute Morgen etwa erhielt ich ein Schreiben. Darin versprach mir ein Unternehmen einen effizienten Budgeteinsatz fürs Marketing durch eine ganzheitliche Strategie. Jau. Gleich zwei beliebte Worthülsen in einem Satz: effizient und ganzheitlich (von Strategie mal ganz abgesehen). Wer so etwas schreibt, liefert am besten einen Schnaps mit. Denn nüchtern ist so ein Blabla schwer zu ertragen; seine Aussagekraft ist für die meisten Menschen (Fischologen1) mal ausgenommen) nur unwesentlich größer als das Geblubber eines Fisches. Es ginge wesentlich genauer. Nur hätte sich der Absender des Schreibens dafür ein paar zusätzliche Gedanken machen müssen. Aber das wäre vermutlich nicht effizient gewesen und ganzheitlich schon mal gar nicht.
Mit der Floskel effizient will mir der Absender des Schreibens sagen, dass er mit einer möglichst geringen Menge meines Geldes die größtmögliche Wirkung für mich/mein Unternehmen erzielt. Doch das versprechen mir fast alle, die etwas verkaufen möchten. Bevor ich jedoch einen Anbieter mit Marketingmaßnahmen beauftrage, möchte ich wissen, auf welche Weise er mein Budget effizient einsetzen will. Und da hilft mir das Versprechen einer ganzheitlichen Strategie nicht weiter, denn darunter kann ich mir noch weniger vorstellen als unter einem effizienten Budgeteinsatz. Ich würde stattdessen gern wissen, welche konkreten Maßnahmen mir diese Person anbieten kann. Was macht sie, damit mein Angebot bekannter wird und sich besser verkauft? Die Worthülse ganzheitlich wabert da nur nebulös vor sich hin.
Ähnlich geht es mit anderen Floskeln, die unter anderem auf vielen Websites zu finden sind. Zahlreiche Unternehmen schildern sich als innovativ/kreativ/smart, andere geben an, dass sie als Unternehmen die Benchmark für XYZ legen oder maßgeschneiderte Lösungen liefern. Das mag ja alles stimmen, doch finden sich an Ort und Stelle keine Belege für die Aussagen, bleiben es hohle Phrasen.
Statt sich auf vermeintlich coole Buzzwords bei der Außendarstellung zu stützen, könnten Unternehmen – egal welcher Größe – etwas völlig Revolutionäres (höhö) machen: nämlich sagen, was sie tun, und durch ihre Taten, statt durch Floskeln glänzen. So könnte in einem Schreiben an potenzielle Kunden statt der Chose mit dem effizienten Budgeteinsatz für die ganzheitliche Strategie beispielsweise Folgendes stehen:
Wir besprechen mit unseren Kunden, welche Ziele sie erreichen wollen, und legen zusammen mit ihnen fest, welche davon vordringlich sind. Daraufhin schlagen wir Marketingmaßnahmen vor, mit denen sie diese Ziele am besten erreichen. Wichtig ist uns, dass die Maßnahmen zum Unternehmen passen.
Zu unseren Marketingmaßnahmen gehören
- a,
- b,
- c (hier die jeweiligen Maßnahmen aufzählen).
Unser Erfolg gibt uns Recht: Wir haben u. a. die XY-Kampagne für Unternehmen XX realisiert.
Ein Unternehmen, das belegen möchte, wie innovativ es arbeitet, kann zum Beispiel darauf verweisen, dass es als eines der ersten der Branche XY umgesetzt oder erfunden hat. Indem es sein Fachwissen auf dem jeweiligen Gebiet unter Beweis stellt, behauptet es nicht nur, innovativ zu sein, sondern macht dies auf den ersten Blick deutlich. Und Kreativität lässt sich besonders gut durch Arbeitsproben belegen.
Auch Geschichten aus der Praxis zeigen die Arbeitsweise des Unternehmens und veranschaulichen, was sonst nur schwer zu erklären ist. Geschichten finden sich in jedem Unternehmen, unabhängig davon, was es herstellt oder verkauft. So können Firmen etwa beschreiben, wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schwierige Probleme der Kunden gelöst haben oder wie der Arbeitsalltag im Normalfall aussieht. Sind die Geschichten spannend, lustig, interessant oder haben sie einen Nutzen für die Kunden, werden sie gern gelesen und ergänzen die Selbstdarstellung eines Unternehmens.
Wie Unternehmen spannende Geschichten erzählen (Buzzword: Storytelling für Unternehmen), dazu gibt es hier demnächst einen weiteren Blogbeitrag.
Brauchen Sie Hilfe, um die Texte für Ihre Website, Broschüren, Flyer oder Kataloge in Form zu bringen? Oder suchen Sie jemanden, der die Geschichten Ihres Unternehmen so schreibt, dass Ihre Kunden sie gerne lesen? Rufen Sie mich unter 05533 -2627 an oder schicken Sie mir eine Mail an sh@simone-harland.de. Ich freue mich auf Ihre Nachricht.
1) Ja, ich weiß, dass es den Begriff Fischologen nicht gibt. Klingt aber gut. Und ist verständlich.
2) Nicht zu verwechseln mit der Feldmark …