Kritik hilft, eigene Ansätze und Arbeitsweisen zu durchdenken, und führt damit oft zu besseren Arbeitsergebnissen. Doch es gibt einen Unterschied zwischen konstruktiver und destruktiver Kritik, und es gibt Menschen, die nur Letztere beherrschen. Um diese spezielle Sorte Menschen und den Umgang mit ihnen als Teilnehmer von Workshops geht es in meinem Beitrag zur Blogparade #Kritikprofis von PR-Doktor Kerstin Hoffmann.
Die Arme vor der Brust verschränkt, der Blick sogar aus dem Sitzen von oben herab, die Lippen zu einem ironischen Ich-werd’s-dir-schon-zeigen-Lächeln gekräuselt: So oder ähnlich sitzen die Menschen, die ich die Unbelehrbaren nennen, in Workshops. Manchmal auch in meinen. Warum die Unbelehrbaren freiwillig Workshops besuchen, erschließt sich mir nicht. Denn sie sind genauso, wie ihr Name sagt.
Sie glauben, alles besser zu können als die Person, die den Workshop leitet, und das machen sie deutlich. Zum Beispiel indem sie:
Ich gehöre zu den Menschen, die mit ihren Kursteilnehmerinnen und -teilnehmern gerne auch mal über Inhalte des Workshops diskutieren, denn weder fürs Schreiben von Texten noch für die PR gibt es die allein selig machende Lösung. Schon weil sich die Empfänger von Botschaften oder Unternehmen, die sich der Öffentlichkeit präsentieren, unterscheiden.
Mit den Unbelehrbaren lässt sich jedoch nicht diskutieren. Sie beharren darauf, den Königsweg bereits gefunden zu haben, und lassen sich durch nichts davon abbringen. Sie schnauben verächtlich bei jeder Erklärung, die ihrer Sichtweise widerspricht, rufen dazwischen, zeigen sich oberlehrerhaft, beweisen demonstrativ ihr Desinteresse oder stören ständig.
Normalerweise handele ich – im Workshop wie im Rest des Lebens – nach der Devise „Man trifft sich immer zweimal“. Das heißt, ich bin höflich und freundlich. Natürlich auch bei widersprüchlichen Ansichten, denn gerade die bringen den Workshop (wahlweise das Leben) häufig voran. Genauso verhalte ich mich zunächst auch gegenüber den Unbelehrbaren. Stelle ich jedoch fest, dass diese den Workshop torpedieren, statt ihn durch ihre Wortmeldungen zu bereichern, lege ich ihnen – unter vier Augen – nahe, eine andere Veranstaltung zu besuchen. Etwa mit der Begründung, bei mir könnten sie ohnehin nichts mehr lernen, sie wüssten doch bereits alles. Das schmeichelt, statt zu verärgern, führt aber trotzdem oft zum Ziel.
Lassen sich die Unbelehrbaren so nicht abschrecken, wiegele ich fortan Diskussionen mit ihnen ab. Sätze wie „Das tut jetzt nichts zur Sache“, „Das bringt uns im Moment nicht weiter“ oder „Da kommen wir am Ende noch mal drauf zurück“ sind dafür hilfreich. Oder ich versuche, eine Komplizenschaft mit den anderen Teilnehmern einzugehen, um diese auf meine Seite zu ziehen.
Funktionieren all diese Strategien nicht (das hatte ich auch schon. Ein Unbelehrbarer wollte sogar einmal mit mir über das Datum des Folgetages diskutieren … öhm), tue ich vor allen Teilnehmern freundlich und höflich kund, dass dies wohl der falsche Workshop für die störende Person ist. Das zumindest hat bislang immer funktioniert.
Liebe Simone, morgen ist schon der 22. Januar. Denn der 21. entfällt, weil ich heute so einen schönen Beitrag über die Unbelehrbaren von einer gewissen Frau Harland gelesen habe. Was soll ich denn da noch mit einem 21. Januar?! Da gibts doch wohl nix mehr zu diskutieren!
Herzlichen Gruß
Maria
Danke dir 🙂 ! Und wenn morgen für dich der 22. ist, ist das doch wunderbar! Schnapszahl oder so ;-). Und warum sieht man, verflixt noch mal, keine Smilies? Denn die hab ich natürlich überall hintergeschrieben.
Vielleicht ist es an dieser Stelle auch einmal angebracht, ein Lob an all diejenigen auszusprechen, die trotz dieser unausrottbaren Spezies weiterhin Kurse anbieten und sich diesem Irrsinn aussetzen. Klar können die wirklich interessierten Kursteilnehmer nichts dafür, aber jedes Mal Gegenwind ist auch nicht Jedermanns Sache – Respekt dafür!
Vielen Dank, Hans-Gerhard! Zum Glück wiegen die vielen netten Teilnehmerinnen und Teilnehmer das alles auf.
[…] Erschienen auf simone-harland.de […]