Einprägsam, ansprechend, nicht zu gewöhnlich, aber auch nicht zu ungewöhnlich – all das sollte er sein, der Autorenname. Am wichtigsten aber: unverwechselbar.
Manche Autoren überlegen daher, ob sie sich fürs Veröffentlichen einen anderen als den eigenen Namen zulegen sollen. Ein Pseudonym, das sich bereits beim ersten Lesen einprägt, das Stil hat und zum Genre passt, in dem der Autor schreibt.
Doch wann ist es überhaupt sinnvoll, sich ein Pseudonym zuzulegen? Allgemeine Regeln dafür gibt es zwar nicht, aber gute Gründe:
Der Autor hat einen „Allerweltsnamen“ und möchte sich ein Pseudonym mit größerem Wiedererkennungswert zulegen. Andererseits sind die Namen Stephen King – auf Deutsch Stefan König – oder Thomas Mann auch nicht außergewöhnlich und trotzdem sind King und Mann (ja, immer noch!) überaus erfolgreich (ich hoffe, ihr verzeiht mir das wahllose Zusammenschmeißen eines Nobelpreisträgers mit dem Meister des Horrors). Meine Meinung: Ein Pseudonym wie Bella de la Douche klingt zwar vielleicht super, aber weniger albern wäre dann doch Beate Duscho. Wobei Duscho natürlich kein Allerweltsname ist (ich weiß noch nicht mal, ob es den Namen überhaupt gibt).
Nennt der Autor seinen Namen, liegen seine Gegenüber regelmäßig vor Lachen auf dem Boden oder verkneifen es sich krampfhaft. Ich kann schon verstehen, dass z. B. eine Rosa Höschen in manchen Situationen gerne einen anderen Name trüge und sich deshalb für ein Pseudonym entscheidet. Dagegen spricht allerdings, dass sich ein komischer Name hervorragend einprägt und sich genau aus diesem Grund gut als Autorenname eignet.
Der Autor meint, sein Name passe nicht zu dem Genre, in dem er schreibt. Einem Kalle Kasper kauft man doch keine tragische Liebesgeschichte ab, einer Lisa Schnuckel keinen harten Thriller. Ja, das mag sein.
Der Autor trägt einen Namen wie Hrvoje Crkijdhekc, den sich keiner merken, schreiben oder aussprechen kann. Joah, auch das wäre ein guter Grund für ein Pseudonym. Schreibt der Autor allerdings hochliterarisch, wäre der Name eher ein Kaufgrund. („Kennen Sie schon das neue Werk von Crkijdhekc?“)
Der Autor will nicht wiedererkannt werden. Niemand soll wissen, dass er Bücher schreibt. Dagegen spricht, dass er dann auch nicht öffentlich auftreten, z. B. keine Lesungen machen kann.
Der Verlag schlägt dem Autor ein Pseudonym vor, weil sich Thriller mit englischen, skandinavischen oder auch taiwanesischen Namen besser verkaufen oder weil bei einer exotischen Liebesgeschichte der Name einer Frau auf dem Titel eher zieht als der von Kasimir Krawullke.
Mehr Gründe fallen mir im Moment leider nicht ein. Aber es gibt bestimmt noch viele andere. Was meint ihr? Warum würdet ihr euch ein Pseudonym zulegen?
Weitere Gründe?
– Keine Ahnung, ich weiß nur dass ich ab sofort Crkijdhekc heißen möchte
Aha! Ich weiß Bescheid!