Selbst SMS habe ich bislang erst wenige geschrieben. Der Grund: Will ich etwas tippen, schaltet sich sofort die hochgradig blöde Worterkennung T9 ein, die aus Wörtern wie „Hi“ sofort „High“, „Hilfe“ oder „Hindustan“ machen will. Klar, die kann man ausschalten, aber da ich so selten SMS schreibe, muss ich immer erst umständlich suchen, wie ich das mache. Also lasse ich das mit den SMS. Meistens jedenfalls. (Schreibe ich doch welche, fragen sich meine Adressaten, was ich mit der Grußformel „Hindustan“ wohl gemeint haben könnte. Naja. So kommt man wenigstens ins Gespräch.)
Mein Mobiltelefon nutze ich also vorwiegend für den Zweck, für den es ursprünglich gedacht war: zum Telefonieren. Bislang reichte mir das auch. Und das, obwohl meine Kinder mir schon x-mal zu verstehen gaben: „Boah, bist du uncool! So ein olles Handy!“
Doch so langsam denke ich um. Nein, nicht wegen der Internetnutzung, die mit einem Smartphone leichter ist, auch nicht, weil ich unbedingt eine App brauche, mit der ich kostenlos SMS verschicken kann, und nicht, weil sogar meine kleinen Finger fürs Tippen auf diesem Klipp-Klapp-Gerät einfach zu groß sind. Ich hätte nur gern eine vernünftige Kamera im Mobiltelefon und die Möglichkeit, Speicherkarten ins Telefon einzusetzen.
Heute Morgen lief mir nämlich mal wieder ein Reh über den Weg. Und das meine ich beinahe wortwörtlich: Es stand auf dem Weg, auf dem ich ging. Und es lief nicht fort, obwohl ich mich nicht gerade angepirscht habe. Bis auf 20 Meter war ich heran, dann habe ich mich entschieden zu schnalzen, weil der Hund hibbelig wie Hund war und ich dem Reh nicht zumuten wollte, ihm und mir von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu stehen. Aber … Ich hätte es vor dem Schnalzen gerne fotografiert. Das Problem: Ich hatte keine Kamera dabei, nur mein Mobiltelefon … Dazu gleich mehr.
Gestern die gleiche Situation: Auf dem Weg lag (auch mal wieder) eine Blindschleiche. Zwar nur eine tote, aber die wäre beim Fotografieren wenigstens nicht weggehuscht. Doch genau dasselbe Problem: Keine Kamera zur Hand, nur mein Mobiltelefon. Dessen Kamera leider nicht mehr ganz heil ist (es ist mir schon mehrfach auf den Boden gefallen, man könnte also auch sagen, die Kamera ist kaputt).
Außerdem hat es keinen Steckplatz für Speicherkarten und ich habe das Kabel verbusselt, mit dem ich mein Handy mit dem PC verbinden könnte. Einen normalen USB-Anschluss hat es nicht. Genauso wenig wie Blue Tooth. Es stammt ja noch aus der Mobiltelefonsteinzeit. Die wenigen Bilder, die ich mit dem Gerät gemacht habe und die ihren Platz auf dem internen Speicher gefunden haben, sind also auf dem Handy und bleiben auch dort. Bis in alle Ewigkeit.
Ja, ich glaube, es ist an der Zeit, meine Vorbehalte gegenüber Smartphones abzulegen. Selbst wenn ich auch damit nur telefonieren sollte. Wenigstens könnte ich dann unterwegs Fotos machen, denn mein Mobiltelefon habe ich – im Gegensatz zur Kamera – immer dabei. Blöd ist nur: Solche Anschaffungen werden leicht zum Zeitfresser. Zuerst bei der Auswahl, dann beim Einstieg in die Benutzung. Und wahrscheinlich auch danach … Aber ich kann ja auch mein altes Mobiltelefon zum Telefonieren nutzen und das neue nur zum Fotografieren. Doch dann würde ich ja wieder zwei Geräte …, oder? Waaaaah!
Du könntest dir für die Spaziergänge natürlich auch so eine niedliche kleine Digitalkamera in die Tasche stecken.
Falls du dich für ein Smartphone entscheidest: Kamera vorher ausprobieren! Ich habe ein relativ billiges gekauft (eher zum Ausprobieren, wie das generell so klappt mit mir und einem Smartphone) und die Kamera macht grottige Bilder. Vermutlich muss man für ein Gerät mit guter Kamera ein bisschen mehr auf den Tisch legen.
Danke für den Tipp! Ich werde einfach meinen Technikfreak hier darauf ansetzen 🙂